
Thermik Magazin
THERMIK 4/2025Europas grösstes unabhängiges Gleitschirm- und Drachenmagazin
STUBAICUP 2025
info@thermik.at Als der Stubaicup diesmal später als sonst – erst im März – über die Bühne ging, zeigte sich das Wetter nicht so gütlich. Das Mikroklima des Stubaitals ist zwar berühmt und berüchtigt, es hat jedoch schon viele Veranstaltungen gerettet, leider waren diesmal die Vorhersagen wirklich verheerend. So schlimm, dass der Freitag erstmalig im Freizeitzentrum Neustift indoor ausgetragen wurde. Für uns vom THERMIK-Magazin war jedenfalls schon vorher klar, dass wir den großen Stubaicup-Bericht nicht in diese Ausgabe bringen können, da der Event mit unserem Drucktermin zusammenfällt. Lediglich dieses Editorial konnten wir „last minute“ noch in die THERMIK 4 schummeln! Es ist dem Organisationstalent von Monika und Johanna Eller und dem Eifer des ganzen Teams zu verdanken, dass der Freitag kurzfristig in eine Indoor-Veranstaltung verwandelt und damit auch „gerettet“ wurde. Wir…
AKTUELL
NIVIUK ARTIK R 2 Neue Produkte am Stubaicup Niviuk war fleißig während der Wintermonate. Folgende Neuerungen sind angekündigt: • Neuer EN-C-Zweileiner: Der Artik R 2 ist der zugänglichste Zweileiner im Sortiment. Er bietet eine Leistung, die der von Wettkampfschirmen sehr nahe kommen soll. • Neue Farbe für die Tandemgurtzeuge Sherlock und Watson 2: Diese sind jetzt zusätzlich zum klassischen Spectra Green auch in der brandneuen Farbe „Gold“ erhältlich. • Vielseitig und funktional: Das vielseitige Gurtzeug Konvers 3 mit Sitzbrett ist bequem, ergonomisch und deckt praktisch alle Bedürfnisse des Piloten ab. Ausgestattet mit einer Wendefunktion und abnehmbarem Rucksack, passt es sich jedem Einsatzzweck an. • Eines für alles: Das Kooper P ist das neue modulare Wendegurtzeug. Es ist vielseitig und leicht. Mit separaten Beinschlaufen ermöglicht die Struktur verschiedene Konfigurationen – perfekt…
LA FIORITURA ZUR BLÜTEZEIT NACH CASTELLUCCIO
Ich muss nachdenken! Wann war ich das erste Mal in Castelluccio mit dem Gleitschirm? Zuerst kam der Monte Cucco in Umbrien, ein meist windgepeitschtes Revier in der Nähe der wunderschönen Stadt Gubbio. Gleitschirme wurden damals vor über 35 Jahren am Monte Cucco von den Drachenfliegern verächtlich als „Fetzen“ abgetan, so richtig in die Luft kam man damals dort nur selten und meist am (oder über dem) Limit der damaligen Schirmkonstruktionen. Aber wenn, dann war es wunderschön, die Landschaft macht Lust auf mehr! Ich kann mich noch gut erinnern, dass verwegene Piloten von einem Paradies für Gleitschirme erzählten, das noch zwei Autostunden weiter südlich lag! Natürlich mussten auch wir das erkunden! Ich erinnere mich noch als wäre es gestern gewesen: Als wir auf der kurvenreichen SP134 die letzte Anhöhe vor Castelluccio…
ACHTSAMKEIT BEIM GLEITSCHIRMFLIEGEN
Achtsamkeit hier, Achtsamkeit da – klingt ja super, aber wenn du gerade in einer turbulenten Thermik versuchst, nicht wie eine Betrunkener durch die Luft zu stolpern, helfen dir die üblichen esoterischen Weisheiten wenig. Denn was bringt es, wenn du dir in diesem Moment einredest: „Sei einfach im Moment!“, während dein Gleitschirm sich so anfühlt, als würde er in Kürze kollabieren? Genau, gar nichts. Achtsamkeit beim Fliegen heißt nicht, in der Luft über das Leben und das Fliegen zu meditieren oder sich mit irgendwelchen manipulativen Mantras zu beruhigen, sondern genau das zu tun, was jetzt für dich in diesem Moment richtig ist. Achtsamkeit im Flug - kein Hokuspokus, sondern eine mächtige Überlebensstrategie Achtsamkeit ist nichts anderes als die Kunst, nicht komplett den Überblick und die Kontrolle über sich und die Situation…
EIN VISIONÄR HAT’S SCHWER
Éric Roussel hat sich neulich ein Paar Ski gekauft. Um dreitausend Euro. DREITAUSEND EURO! „Diese Ski sind ein Kunstwerk und werden ein paar hundert Meter entfernt von meinem Haus produziert“, sagt Roussel. Chef der kleinen, feinen Ski-Manufaktur am Lac d’Annecy ist Antoine Dénériaz, der bei den Olympischen Winterspielen 2006 in Turin in der prestigeträchtigen Abfahrt mit Startnummer 30 dem österreichischen Favoriten Michael Walchhofer die Goldmedaille weggeschnappt hat. In seiner Ski-Manufaktur wird praktisch in Handarbeit hochwertige Ware in einer überschaubaren Stückzahl produziert. Das Zauberwort hinter der Geschäftsidee heißt „nachhaltig“. Dénériaz-Kunde Éric Roussel beschreibt das so: „Ich will mir nicht jedes Jahr neue Ski kaufen. Vielleicht werde ich mit diesem Paar bis ans Ende meines Lebens fahren, wer weiß? Wenn es ein Problem gibt gehe ich zu Antoine und er macht sie…
DAS IST NEO
Inspiriert war Gründer Éric Roussel bei der Namensfindung seines Unternehmens vom Hollywood-Blockbuster „Matrix“. Die Filmfigur Neo spielte den Auserwählten, dessen nicht ganz leichter Job es war, die Menschheit im Kampf gegen die Maschinen zu retten. In Afrika wird Neo je nach Sprache als „wiedergeboren“ oder Geschenk gedeutet. Das passt auch recht gut zur Philosophie Roussels, der als Einzelkämpfer gegen die Globalisierungswelle schwimmt. Das Firmenlogo ist dem Alphabet der Berbersprache entnommen und gilt als ein Symbol der Freiheit. Flugsportarten wie Gleitschirm- und Drachenfliegen sind in Frankreich unter dem Begriff „Vol libre“ (freies Fliegen) zusammengefasst. Auf jedem Neo-Produkt findet man auch die französische Flagge eingenäht. Die „Tricolore“ ist ein stolzer Hinweis auf eine regionale Wertschöpfung, aber sicher kein Statement für einen überzogenen Nationalismus. „Es ist nicht so, dass wir alle Marine Le Pen…